Japan von A-Z
Schlagen Sie hier alle Begriffe nach, die Ihnen in den diversen Japan Seiten unklar geblieben sind.

Torii von Miyajima

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Ahikabara
Dieses Viertel wurde durch seine unzähligen Elektronikshops weltberühmt. Jedes neue Produkt, welches einer der zahlreichen japanischen Elektronikkonzerne auf den Markt bringt, wird zuerst hier angeboten.
Bento
Mitgebrachtes Essen, Lunchpakete welche man von Zuhause mitbringt oder unterwegs kauft und mit Vorliebe in Parks verspeist. Meist wird der Begriff zusammen mit dem Höflichkeitsprefix o, o-bento ausgesprochen.
Buddhismus
Ende 5. oder anfangs 6. Jahrhundert kam der Buddhismus über Korea nach Japan. Der Buddhismus geht auf Gautama Siddharta, einen indischen Prinzen, zurück, welcher im Alter von 29 mit Krankheit, Alter und Tod konfrontiert, den elterlichen Palast verliess und sich auf die Suche nach Einsicht machte. Die ersten sechs Jahre unterzog er sich schweren Kasteiungen, verliess diesen Weg aber zugunsten des Mittleren Weges der Meditation. Eines Nachts, als er unter einem Baum am Meditieren war, erlangte er Erleuchtung, die tiefe Einsicht in die letzen Wahrheiten, Nirvana genannt und wurde fortan Buddha genannt. Nach seinem Tod wurde die Lehre des Buddhismus, das Dharma von seinen Schülern weiterentwickelt.
Der Kern des Dharma ist der Glaube, dass alle empfindsamen Kreaturen (und damit sind bei weitem nicht nur die Menschen gemeint, der Buddhismus schliesst generell alle Lebenwesen ein) in einen ewigen Kreislauf von Leid, Tod und Widergeburt eingeschlossen sind. Dieser wird von den Handlungen, dem Kharma, welche in den Neigungen und der Unwissenheit ihre Wurzeln haben, aufrechterhalten. Die einzige Möglichkeit, diesem Kreislauf zu entkommen ist, Buddha Vorbild zu folgen um eines Tages Nirvana zu erlangen.
Der Buddhismus ist allerdings in unzählige Sekten aufgesplittert, welche verschiedenen Wegen zu Nirvana folgen. So glaubt etwa der Mahayana-Buddhismus, dass Buddhas, welche zwar Nirvana erlangt haben, aber ihren Übergang in eine andere Daseinsform aufgeschoben haben. Diese werden Bodhisattvas genannt und helfen den allen Wesen, Nirvana zu erlangen.
Der Buddhismus ist die zweitwichtigste Religion Japans und ist mit dem Shinto schon seit langer Zeit eine von Toleranz und gegenseitigem Respekt geprägte Symbiose eingegangen.
Futon
Der Futon, das Bett der Japaner, besteht aus einer dünnen Matte sowie einer Unter- und einer Überdecke. Das Futon wird direkt auf den mit Tatami belegten Boden gelegt und wärend des Tages zusammengerollt im Schrank verstaut. Futons sind sehr platzsparend, überraschend bequem und sehr ästetisch.
Gaijin
Der Begriff gaijin bezeichnet Ausländer. Zusammengesetzt aus den Begriffen gai (draussen) und jin (Mensch), wohnt diesem Begriff in Japan eine tiefe Wahrheit inne.
Hikari
Hikari bedeutet Licht oder Strahl und bezeichnet die mittelschnellen Shinkansen Kurse.
Hiragana
Japanische Silbenschrift, welche für Flexionen von Adjektiven oder Verben, aber auch in Kinderbüchern gebraucht wird.
Kaiseki
Traditionelles, aus vielen Gängen bestehendes japanisches Essen (siehe Japan für Anfänger)
Kanji
Chinesische Zeichen
Katakana
Japanische Silbenschrift, welche in der Hauptsache für Eigennamen und Fremdwörter verwendet wird.
Kodoma
Kodoma, was soviel wie Echo bedeutet, heissen die langsamsten Shinkansen Kurse.
Nozomi
Nozomi bedeutet Hoffnung und bezeichnet die schnellsten Shinkansen Kurse. Gemeint ist die Hoffnung der Geschäftsleute, nach einer Besprechung im 650 km entfernten Osaka am selben Abend wieder zu ihrer Familie in Tokyo zurückkehren zu können (oder umgekehrt).
Nihon / Nippon
Die Japaner nennen ihr Land heute nihon, Ursprung der Sonne. Der Begriff nippon ist ursprünglich aus einem Übersetzungsfehler entstanden, hat sich aber dennoch eingebürgert.
Miko
Weibliche Tempeldienerin in shintoistischen Tempeln.
Minshuku
In diesen Familienpensionen wird zwar kein Luxus geboten, dafür aber so etwas ähnliches wie Familienanschluss. Minushukus sind nicht nur sehr günstig (¥4'000 - ¥6'500) sondern auch eine gute Gelegenheit, Familienleben in Japan zu beobachten.
Miyajima
Insel vor Hiroshima. Dieser Ort, welcher zu den drei schönsten Japans gezählt wird, beherbergt den Itsukushima Schrein und dessen weltberühmten Torii. Die ganze Insel gilt als heilig und bis vor noch nicht allzulanger Zeit war es Frauen nicht erlaubt, auf der Insel zu gebähren, noch heute gibt es auf der Insel keine Friedhöfe (Blut und der Tod gelten im Shinto als unrein).
Osaka
Die zweitgrösste Stadt Japans beherbergt im Ballungsraum Osaka-Kobe-Kyoto ca. 13 Millionen Menschen. Dies sind über 10 000 Menschen pro qkm, womit Osaka zu den am dichtesten bevölkerten Regionen der Erde zählt.
Onsen
Termalbad
Ramen
Ursprünglich aus China stammende, in Japan aber viel beliebtere Nudeln (siehe Japan für Anfänger)
Ryokan
Japanischer Gasthof (siehe Japan für Anfänger)
Tatami
Matten aus Reisstroh in der Grösse 90cm x 180cm. Diese sind der traditionelle Bodenbelag in Japan und dürfen auf keinen Fall mit Schuhen jegwelcher Art betreten werden. Zimmergrössen werden in Japan nicht in m² sondern in Tatami gemessen.
Tempura
In einer Art Bierteig getauchte und fritiertes Gemüse oder Meeresfrüchte. Wie man an dem Namen dieses Gerichts nur unschwer erkennen kann, stammt es ursprünglich aus Portugal (siehe Japan für Anfänger)
Teppan-Yaki
Auf einer grossen, heissen Platte (Teppan) gegrillte (Yaki) bzw. gekochte Küche (siehe Japan für Anfänger)
Tokaido
Der alte Weg von Tokyo nach Kyoto (tokaido heisst eigentlich östliche Hauptstrasse), heute bekannt durch die gleichnamige Shinkansen Strecke.
Tokyo
Tokyo (östliche Hauptstadt) ist die Hauptstadt Japans und gleichzeitig die grösste Stadt des Landes. Im Ballungsraum Tokyo-Kawasaki-Yokohama alleine leben rund 25 Millionen Menschen. Neben der politischen Hauptstadt ist Tokyo auch der Hauptsitz der meisten grossen japanischen Unternehmen und Residenz des Kaisers.
Sake
Japanischer Reiswein (ca. 15° Alkohol). Dieser wird je nach Witterung und Lust und Laune warm oder kalt getrunken. In Japan gibt es rund 3'000 verschiedene Sorten in allen Preisklassen.
Sashimi
Roher Fisch (siehe Japan für Anfänger)
Sento
Öffentliches Bad
Shabu-Shabu
Bekanntes japanisches Fleischgericht (siehe Japan für Anfänger)
Shinkansen
Die 1964 eingeführte Normalspur-Eisenbahn (in Japan ist ansonsten die Schmalspur üblich) verbindet die grossen Städte Japans mit Hochgeschwindigkeitszügen. Der Begriff shinkansen  selber heisst übersetzt Neue Hauptlinie. Lange vor den Europäern haben die Japaner mit den Shinkansen Bullet-Trains ein hocheffizientes Schnellbahnsystem aufgebaut. Zu Spitzenzeiten verlässt heute alle 6 Minuten ein Zug Tokyo mit Richtung Osaka, insgesammt fahren in Tokyo täglich 640 Hochgeschwindigkeitszüge an oder ab. Neben der Pünklichkeit ist auch die Sicherheit legendär: Noch nie ist ein Shinkansen-Zug verunfallt!
Shintoismus
Der Shinto, der Weg der Kami, ist die älteste Religion Japans. Gemäss dem Shinto ist die Welt von Millionen und Abermillionen von kami beseelt. Diese sind Naturkräfte bzw. Geister, welche in Naturphänomenen wie etwa einem alten Baum, einem Wasserfall oder auch nur einem seltsam geformten Felsen existieren.
Gemäss dem Shinto wurde Japan und der Rest der Welt von Izanagi und Izanami gezeugt (im wahrsten Sinne des Wortes). Weiter zeugten sie auch einige Gottheiten wie etwa die Sonnengöttin Amaterasu-omikami oder den Sturmgott Susa-no-o. Letzerer verärgerte seine Schwester so sehr (indem er ihren Garten verunreinigte, die einzige eigentliche Sünde im Shinto),  dass sich diese in eine Höhle einschloss und die Welt in Dunkelheit stürzte. Die restlichen Gottheiten dachten sich aber eine List aus, Amaterasu herauszulocken: Die veranstalteten vor der Höhle ein Riesenfest, an denen sich alle so prächtig amüsierten (unter anderem wurde nackt getanzt!) dass Amaterasu einfach nicht mehr anders konnte und herauskam, um mitzufeiern. Damit war die Welt gerettet.
Diese Geschichte dokumentiert deutlich das Wesen von Shinto: Es ist eine sehr auf das Dasein und Leben orientierte, wenig strenge Religion. Dies widerspiegelt sich auch im Wesen der Japaner selber, welche ein fröhliches, das Leben in allen Zügen liebendes Volk sind. Shinto ist im übrigen keine Religion im Sinne des Christentums oder Islams. Im Shinto gibt es weder heilige Bücher, Gebote oder Heilige. Der Hauptschrein des Shinto ist in Ise und ist der Sonnengöttin Amaterasu-omikami geweiht.
Soba
Japanische Nudeln, welche oft in Suppe gegessen werden (siehe Japan für Anfänger)
Sprache
Die japanische Sprache gilt als eine der schwierigsten der Welt, was so nicht stimmt. Die gesprochene Sprache, deren Herkunft unklar ist, selber ist einfacher als etwa die deutsche. So kennt sie etwa weder Genus (Geschlecht), Numerus (Zahl) oder Kasus (Fall). Der Satz uchi no mae ni inu ga imasu kann also sowohl vor dem Haus gibt es einen Hund, vor den Häusern gibt es einen Hund oder vor den Häusern gibt es Hündinnen heissen. Die Schwierigkeit des Japanischen rührt einzig und alleine von der Einführung der chinesischen Schrift her. Dadurch wurden nicht nur extrem viele unterschiedliche Schriftzeichen eingeführt, zusätzlich wurden auch für viele japanische Wörter chinesische Synonyme eingeführt. So heisst Eins auf japanisch etwa hitotsu, auf chinesisch aber ichi. Dass die Japaner neben den 1'945 gebräuchlichsten kanji (was nichts anderes als chinesisches Zeichen bedeutet), den tojo kanji, noch zwei eigene, silbenbasierende Zeichensätze, hiragana und katakana mit je 46 Zeichen benutzen, ist da schon eher nebensächlich.
Sukiyaki
Das wohl berühmteste Fleischgericht Japans (siehe Japan für Anfänger)
Sushi
Roher Fisch auf kleinen Reisbällchen oder Rollen aus Fisch oder Gemüse und Reis und Nori-Algen werden als Sushi bezeichnet. Sushi bedeutet genau genommen gesäuerter Reis, welcher für alle Arten von Sushi benutzt wird (siehe Japan für Anfänger).
Tatami
Aus Reistroh hergestellte Matte, welche traditionell als Bodenbelag in Häusern und Tempeln benutzt wird. Diese dürfen nie mit Schuhen egal welcher Art (also auch keinen Hausschuhen) betreten werden.
Tofu
Tofu, eine weisse, halbfeste Masse, wird aus Soja hergestellt. Japanischer Tofu wird durch Baumwoll- oder Seidentuch gefiltert und ist dadurch besonders fein. Der Tofu, welcher meist frisch verwendet wird, hat in der japanischen Küche allgemein und ganz besonders in der Buddhistischen eine wichtige Rolle. Der sehr gesunde Tofu besteht fast nur aus Proteinen und ist damit für die vegetarische Küche unerlässlich.
Udon
Dicke japanische Nudeln (siehe Japan für Anfänger)
Yakitori
Hühnerfleischspiesschen (siehe Japan für Anfänger)
 

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Alain Barthe, 1998